Seit 1960 eine starke Gemeinschaft

 

Der älteste der drei Herner Lions Clubs ist zugleich auch einer der ersten Clubs überhaupt, die in Deutschland gegründet wurden. Im Frühjahr 1960 haben mutige und hilfsbereite Freunde im Haus des kürzlich verstorbenen Manfred Albrecht den Lions Club Herne initiiert, der sich über die Jahrzehnte zu einem Grundpfeiler des Ehrenamtes in der Herner Stadtgesellschaft entwickelt hat. Getreu dem Motto „We serve – Wir dienen“ führten und führen die Mitglieder regelmäßige Activities durch und unterstützen mit dem erarbeiteten Geld Hilfsbedürftige und Schwache. In den Anfangsjahren waren die Aktivitäten in erster Linie auf die individuelle Betreuung von notleidenden oder hilfsbedürftigen Personen und Familien in Herne ausgerichtet.

 

Blick in die Welt

 

Die Besorgung von Lebensmitteln und anderen Dingen des täglichen Lebens, die Erledigung von Botengängen, die Übernahme von Telefondiensten, die Organisation von Besuchen, die Öffnung des Blickes in die weite Welt durch die Beschaffung von Fernsehgeräten, das Kennenlernen der Welt über die Grenzen von Herne hinaus durch die Organisation und Finanzierung von Urlauben, die Betreuung von alten Menschen – all diese Aktivitäten erforderten sowohl das Engagement der Gemeinschaft als auch jedes einzelnen Lions-Mitgliedes.

 

Die Frauen wurden ebenso schnell in den Club-Alltag integriert, indem sie zahlreiche organisatorische Aufgaben übernahmen. Sie brachten Patenschaften für Kinder des damaligen Waisenhauses an der Düngelstraße auf den Weg, um ihnen eine Stütze in Bildung und Erziehung zu sein und um ihnen ein Stück Lebenshilfe mit auf den Weg zu geben. Auch in die Ausarbeitung der gesellschaftlichen Regularien des reinen Männerclubs brachten sie sich ein.

 

Blick nach Frankreich

 

Neben der materiellen Hilfe rückte bald auch die ideelle Ausrichtung des Clubs in den Fokus. Ganz besonders die Völkerverständigung lag den Herner Lions am Herzen. Die Versöhnung mit dem ehemaligen Kriegsgegner Frankreich hatte hier oberste Priorität. Den Bemühungen des damaligen Herner Oberbürgermeisters Robert Brauner und des Stadtdirektors Edwin Ostendorf war es zu verdanken, dass der Club eine Verbindung zu den Lions in Lens herstellen konnte, die bis heute Bestand hat und durch regelmäßige gegenseitige Besuche intensiv gelebt wird.

 

Blick auf Activities

 

Ein ganz zentrales Element bei der Generierung von Geldern bilden die sogenannten Activities. Die Beteiligung an der Gala zum 100-jährigen Lions-Jubiläum ist eine solche Activity. Mit den erzielten Erlösen werden Kindergärten in der ganzen Stadt in nicht unerheblichem Maße unterstützt. Eine sehr erfolgreiche Activity des Lions Clubs Herne in Kooperation mit dem Lions Hilfswerk und den Herner Leos ist der Adventskalender, der dank zahlreicher Sponsoren und einer schnell vergriffenen Auflage von 4.500 Exemplaren ebenfalls jede Menge Geld in die Spendentöpfe fließen lässt. Darüber hinaus dürfen sich die Käufer des Kalenders über beste Gewinnaussichten und weit mehr als 100 lukrative Preise bis hin zu Reisen nach Brüssel oder großen Fernsehgeräten freuen.

 

Mit dem Verkauf von Glühwein und anderen winterlichen Getränken ist der Lions Club Herne auf dem Strünkeder Advent aktiv und schafft es, dank unzähliger helfender Hände, Jahr für Jahr eine nennenswerte Summe einzunehmen. Mit Ständen beim Nighlight-Dinner, dem Martini-Lauf und der Teilnahme am Sponsorenlauf, an Aktionstagen und bei weiteren Veranstaltungen sammelt der Club zusätzliches Geld. Benefiz-Konzerte mit der Big Band der Bundeswehr, den Herner Symphonikern oder dem Landespolizeiorchester dienen überdies der Kulturförderung, eine weitere wertvolle Aufgabe der Ehrenamtler des Lions Clubs Herne.

 

Blick auf die Unterstützten

 

Mit den erwirtschafteten Mitteln und Spenden wurden und werden zahlreiche Projekte und Maßnahmen gefördert und auch unverschuldet in Not geratenen Menschen konnte immer wieder unkompliziert geholfen werden. Konkret gingen in den letzten Jahren lokale Spenden in Richtung Oase, Tafel, Klasse 2000, Lukas Hospiz, JeKi, Frauenhaus, Kinderchirurgie des Marien Hospital, Kinderhospiz, Palliativstation, Mittagstisch für Wohnungslose, Circus Schnick Schnack und viele weitere.

 

In den Anfangsjahren des Herner Lions Clubs kam die Unterstützung Kriegshinterbliebenen zugute, ebenso wurde Älteren und sozial Schwachen geholfen. Das Sammeln von Brillen für Sehbehinderte war lange Zeit eine sehr wichtige Activity und auch Stipendien für besonders Begabte wurden ermöglicht.

 

Addiert man alle Einnahmen der Herner Lions, dürfte inzwischen ein siebenstelliger Betrag zusammen gekommen sein. Das sollte Ansporn genug sein, die Bemühungen auch in Zukunft fortzusetzen.